Zu neunt sind wir am 16. April nach Hannover gefahren, um mit Vertretern anderer Schulen darüber zu diskutieren, welche Bedeutung das Grundgesetz für sie hat und welche Grundrechte ihnen besonders wichtig sind.
Das Land Niedersachsen hatte anlässlich des 75jährigen Geburtstages des Grundgesetzes Schülerinnen und Schüler zu einem „Barcamp“ eingeladen. So wird eine Tagung genannt, deren Programm von den Teilnehmenden zu einem Großteil selbst gestaltet wird. Soll es um die Gewissensfreiheit gehen, um den Umgang mit verfassungsfeindlichen Gruppierungen, Fake News und die sozialen Medien, Integration, soziale Gerechtigkeit, Umwelt und Verantwortung oder die Pressefreiheit? Das waren einige der Themen, die im Vorfeld von den Jugendlichen nach Hannover gemeldet wurden und beim Barcamp in 22 Workshops zur Diskussion standen. „Wir haben darüber diskutiert, ob bzw. wie Einkünfte superreicher Bürger umverteilt werden sollten“, berichtet Moritz von einem Workshop. Leo debattierte u.a. über die Todesstrafe, Emilija über die Meinungsfreiheit. Viele unterschiedliche Positionen trafen aufeinander.
Vor allem der Austausch mit vielen an Demokratie interessierten Jugendlichen, die andere Erfahrungen gemacht haben und andere Sichtweisen mitbringen, machte den Reiz der Veranstaltung aus. Denn Demokratie lebt vom Austausch.
Über 400 Schülerinnen und Schüler unterschiedlicher Schulformen aus allen Ecken Niedersachsens hatten die Einladung dazu angenommen. Dies sah Ministerpräsident Weil als ein positives Zeichen. Er wolle das Grundgesetz nicht mit Parlamentariern, die teilweise genauso alt seien wie er, feiern, sondern mit der Jugend über die Bedeutung der Grundwerte für sie heute nachdenken, sagte er in der Eröffnung. Daher würden Ergebnisse der Workshops im Anschluss an das Barcamp der Landesregierung übergeben. Für Thale steht die Wichtigkeit des Grundgesetzes außer Frage: Es sei die Basis für Chancengleichheit und Gerechtigkeit im Land. Deshalb wolle sie sich dafür einsetzen.
(Rita Cremering)
