Bundesfreiwilligendienst am GGB

Als Bufdi an einer Schule arbeiten? So manch einer mag verwundert fragen, wie das denn geht. Einer, der es genau weiß, ist Steffen Steinmeyer. Der Neunzehnjährige ist seit einem Jahr bei uns an seiner alten Schule als Bundesfreiwilligendienstler (Bufdi) aktiv. Seine Schulzeitverlängerung hat er „nicht bereut“.

„Nach 13 Jahren als Schüler war ich nicht bereit, mich im Anschluss ans Abitur direkt wieder dem Lernen zu widmen“, erzählt Steffen von seiner Motivation, eine Auszeit zu nehmen. Warum nicht als Bufdi, sagte er sich. Bufdi ist die Abkürzung für Bundesfreiwilligendienstler. Hinter diesem Wortungetüm steckt eine Initiative des Bundesamtes für Familien und Zivilgesellschaftliche Aufgaben (BaFZA), welche es ermöglicht, für einen bestimmten Zeitraum soziale, ökologische oder kulturelle Berufe auszuprobieren.

Schule als Arbeitsfeld war für Steffen nicht abwegig: „Da ich bereits mit dem Gedanken gespielt hatte, Lehramt zu studieren, und ich in meiner Freizeit ehrenamtlich aktiv war, schien mir der Bundesfreiwilligendienst (BFD) eine günstige Gelegenheit zu sein, hinter die Kulissen der Schule zu schauen.“ Und als er hörte, dass wir Trainer für die Ruderriege, der er seit dem 6. Schuljahr angehörte, suchten, war die Entscheidung im Sommer 2023 schnell gefallen.

Innerhalb des Bundesfreiwilligendienstes hatte Steffen die Möglichkeit, sich die Arbeitsfelder auszusuchen, die ihn persönlich am meisten interessierten. Einen großen Teil seiner Arbeitszeit widmete er der Ruderriege. Hier trainierte er mit ganz unterschiedlichen Menschen aller Jahrgangsstufen, organisierte Veranstaltungen wie die Ergonacht oder begleitete die Jugendlichen auf Wettkämpfen.

Vormittags bzw. mittags verbrachte er die Zeit hauptsächlich mit der Betreuung der 5. und 6. Klassen, wenn Unterricht ausfiel, oder er plante Nachschreibtermine oder beaufsichtigte einzelne Schüler. Auch sein Interesse an der Naturwissenschaft kam nicht zu kurz: So half er in der Chemie bei kleineren Aufgaben und Experimenten oder digitalisierte zusammen mit dem Seminarfach Astronomie ein Sternenmodell.

„Besonders gefallen hat mir, dass ich so viele unterschiedliche Bereiche kennenlernen und in ganz unterschiedlichen Richtungen arbeiten durfte“, erzählt Steffen. „Ich hatte von Anfang an die Möglichkeit, eigene Schwerpunkte zu setzen und meine eigenen Ideen miteinzubringen.“

Mittlerweile ist er schon fast am Ende seiner Bufdi-Zeit angekommen. Rückblickend sagt er, dass der BFD – auch wenn es mal zwischendurch anstrengend war – eine richtige Entscheidung war: „Ich habe viel über mich, meine Fähigkeiten und Interessen herausgefunden.“

Auch in diesem Sommer bietet das Greselius-Gymnasium wieder eine Bufdi-Stelle an. Steffen empfiehlt sie allen, die „noch nicht genau wissen, was sie nach der Schule machen wollen und Zeit brauchen, sich Gedanken über die Zukunft zu machen und sich nach Studienplätzen umzuschauen.“ Wer Interesse an einem Bundesfreiwilligendienst am Greselius-Gymnasium hat, kann sich bei der Schulleiterin Julia Wilcken (telefonisch 0 54 61 / 9 35 10 oder per Mail unter gymnasium@greselius.org) melden und weitere Auskünfte erhalten.
Wenn der oder die Neue zur Schule kommt, wird Steffen voraussichtlich schon Physik studieren: „Und mal schauen: Vielleicht komme ich ja irgendwann ans Greselius-Gymnasium zurück?“

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Greselius-Gymn…
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